Bolschoi Babylon

Neu unserer Filmreihe DOKU-KINO / am So, 7.8. als Matinée (11:00 Uhr / 6) inkl. einem alkoholfreiem Willkommensgetränk / am Mo, 8.8. am DOKU-MONTAG (19:00 Uhr / 5)

Groflbritannien 2015 / Regie: Nick Read, Mark Franchetti / Mitwirkende: Maria Alexandrova, Maria Allash, Sergei Filin, Anatoliy Iksanov / 86 Min. / FSK ab 6

Das weltberühmte Bolschoi-Theater hat für Russland eine geradezu sakrale Bedeutung, weil die Kunst des Balletts eng mit der russischen Volksseele verbunden ist. Gleichzeitig ist das Bolschoi mit seinen mehr als 3.000 Mitarbeitern ein Spiegel der russischen Gesellschaft. Deswegen war es für viele ein böses Omen, als der Künstlerische Leiter des weltberühmten Bolschoi-Balletts, Sergei Filin, im Januar 2013 von einem maskierten Unbekannten mit Säure angegriffen wurde und dabei schwere Verätzungen in Gesicht und Augen erlitt.

Der hinterhältige Angriff befeuerte Gerüchte über erbitterte, interne Machtkämpfe und Skandale, die einen dunklen Schatten auf den Ruf des Bolschoi warfen. Nur wenige Wochen später wurde der Solotänzer des Bolschoi-Balletts, Pavel Dmitrichenko, als mutmaßlicher Auftraggeber des Säure-Angriffs verhaftet. Damit offenbarte sich endgültig, dass sich die wahren Dramen hinter der Bühne des Bolschoi abspielten: Die von vergifteten Egos, von Ängsten und Ehrgeiz getriebenen Konflikte und Intrigen zwischen den Künstlern, die engen, oft undurchsichtigen Verstrickungen von Kunst und Politik.

„Bolschoi Babylon“ erzählt die Geschichte des Verbrechens, zeigt die entsetzten Reaktionen, die Rückkehr Filins ans Theater, den tiefen Riss, der sich innerhalb des Ballett-Ensembles auftat, die Bemühungen des neuen Intendanten, die Zukunft des Bolschoi-Balletts zu gestalten – ohne Intrigen, ohne Machenschaften und ohne Sergei Filin?

Sie alle kommen zu Wort, die Primaballerinen, Tänzer und Tänzerinnen, Intendanten und Politiker, die Mächtigen und Reichen des Kuratoriums sowie Sergei Filin und Pavel Dmitrichenko selbst. Die spannende, mit opulenten, grandiosen Bildern und fantastischer Musik gefertigte Doku-Collage wirft trotz aller Geheimnisse, die am Ende bleiben, einen einmalig authentischen, mitreißenden und umwerfenden Blick hinter die Kulissen des größten Theaters der Welt und auf den Alltag der grandiosen Akteure in diesem russischen Drama.